120 Euro für mehr Sicherheit
Kinder basteln Hinweisschilder aus Rädern
Wenn es um ihre Belange geht, dann sind Kinder meist die besten Experten in eigener Sache. Oft werden ihre Vorschläge und Ideen von den „Großen“ aber nicht gehört. Anders ist es in Aubing. Hier motiviert das Projekt „Lasst uns mal ran!“ Kinder und Jugendliche, sich aktiv an der Gestaltung ihres Stadtviertels zu beteiligen und selbst kleine Veränderungen zu schaffen.
Mit einer bestechend einfachen Idee haben jetzt Grundschüler und Kindergartenkinder aus der Kolonie II und III in Lochhausen ihren Radweg in die Schule sicherer gemacht. Im November 2019 hatte der kleine Paul mit Unterstützung im Namen aller Kinder, die gerne über die Felder zur Grundschule radeln, folgenden Antrag gestellt: „Wir möchten den Weg zur Grundschule in Lochhausen hinten über die Felder sicherer machen. Wir kommen alle aus der Kolonie II und III und fahren lieber über die Felder als an der lauten und unsicheren Lochhausener Straße entlang. Denn dort wo der Krähenweg die Lochhausener Straße kreuzt, halten selten Autos an, wenn Kinder mit dem Fahrrad ankommen. Leider sind es bisher noch zu wenig Radler, um einen Fußgängerüberweg zu bauen. Bis dahin möchte ich gerne auf beiden Straßenseiten Hinweisschilder basteln, um die Autofahrer auf uns radelnde Kinder aufmerksam zu machen.“
Achtung Fahrrad!
Der Antrag wurde gemeinsam mit Anträgen von anderen Kindern und Jugendlichen einer Jury vorgelegt. Pauls Antrag wurde bewilligt. Er und seine Freunde Emily, Lena, Amelie, Annika und Antonia bekamen 120 Euro für ihr Vorhaben. Damit konnte die Bastelaktion starten. Die Kinder und ihre Unterstützer besorgten zwei schrottreife Fahrräder, die sie zunächst bemalten und dann mit selbstgemalten wetterfesten Schildern versahen. Auf denen steht beispielsweise „Achtung Fahrrad“.
Dann stellten die Kinder die Räder beidseits der vielbefahrenen Lochhausener Straße auf Höhe des Krähenwegs auf. Der Erfolg stellte sich umgehend ein. Viele Autofahrer nahmen die Kinder bewusster wahr und blieben auch stehen, freute sich die Mutter von Paul.
„Wir hoffen, dass die Autofahrer hier jetzt immer aufmerksamer fahren und ihre Geschwindigkeit drosseln“, betonte Dagmar Mosch, Sprecherin des Kinder- und Jugendfonds und Mitglied im Bezirksausschuss 22. Dieser unterstützt „Lasst uns mal ran!“ mit jährlich 4.000 Euro aus seinem Stadtteilbudget.
Übrigens: Die nächsten Vorschläge können bereits eingereicht werden. Antragsschluss für Anträge in Höhe von maximal 500 Euro ist am Samstag, 4. Juli. Die Antragsformulare und Beispiele für Projekte, die in den vergangenen Jahren bereits realisiert wurden, stehen unter www.lasstunsmalran.de auf der Homepage.
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