Wer frisst was?
In Not geratenen Wildvögeln richtig helfen
Auch Wildtiere benötigen manchmal die Hilfe des Menschen. Aber in welchem Umfang und wann ist ein aktives Eingreifen wirklich notwendig? Diese Frage stellen sich viele Tierschützer, weshalb der Tierschutzverein München gerne mit Rat und Tat zur Seite steht. Im Münchner Tierheim werden nämlich nicht nur Haustiere versorgt, auch Vögel, Igel, Waschbären und Co. finden hier in der Not ein Zuhause auf Zeit. Kristina Berchtold, Sprecherin des Tierschutzvereins, gibt ein Beispiel: "Aktuell versorgen unsere Wildtierpfleger um die 60 Jungvögel, von denen mindestens 20 mit der Hand gefüttert werden müssen - und zwar von 6 Uhr morgens bis 21 Uhr abends im Stundentakt. Und das ist noch der Anfang der Jungvogelzeit. Erfahrungsgemäß werden da noch viele mehr kommen."
Das Futter macht's!
Wer einen hilfsbedürftigen Vogel bei sich aufnimmt, sollte stets wissen, was das Tier frisst. Die Tierschützerin erklärt: "Mauersegler und Schwalben sind reine Insektenfresser und vertragen keine Würmer. Kleine Enten bekommen kleingeschnittenen Löwenzahn, Teichlinsen, eingeweichte Haferflocken mit gehacktem Ei und Bird Bene-Bac. Tauben hingegen sind Vegetarier und vertragen Eier, Milch und Zucker nicht; am besten kommen sie mit eingeweichten Haferflocken und Körnerfutter aus. Stieglitz, Grünfink, Hänfling und Girlitz benötigen Getreidebrei, geschälte und gemörserte Körner, Grünzeug, Löwenzahn und Vogelmiere. Amseln hingegen brauchen in den ersten Tagen vorwiegend Insekten."
All dies seien nur Beispiele. Berchtold empfiehlt, im Ernstfall den Rat eines Vogelexperten heranzuziehen: "Auf den Internetseiten www.wildvogelhilfe.org oder www.wildvogelpflege.de gibt es gute Tipps und weiterführende Infos. Auch auf unserer Homepage unter www.tierschutzverein-muenchen.de haben wir Ratgeber für die richtige Wildvogelhilfe. Und natürlich steht auch unsere Wildtierstation unter Tel. 089/92100076 gerne zur Seite."
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