Welche Eigenschaften hat der Luchs?
Der Name Luchs stammt von dem altdeutschen Wort „luhs“ ab, welches „funkeln“ bedeutet und auf die reflektierenden Augen anspielt. „Etwas abluchsen“ spielt auf das Geschick des Luchses an, „Ohren wie ein Luchs“ auf dessen hervorragendes Gehör. Mit bis zu 37 Kilogramm Körpergewicht gehört er zwar noch zu den Kleinkatzen, ist aber die größte Katze Europas. Um im Winter nicht im Schnee einzusinken, hat das Tier besonders breite, flauschige Pfoten.
Luchse kommunizieren viel über Stimmlaute und können dabei auch sehr melodisch klingen. Bei seinem typischen Backenbart ist nicht sicher, ob dieser zur Schallverstärkung oder innerartlichen Kommunikation dient. Wofür der Luchs einen Stummelschwanz hat, ist ebenfalls nicht bekannt. Über die Funktion der Haarpinsel an den spitzen Ohren weiß die Wissenschaft jedoch genau Bescheid: Sie verbessern die Richtungsortung eines Geräusches. Bis zu 500 Meter weit können Luchse laufende Rehe hören, die auch zu ihren bevorzugten Beutetieren zählen.
Das wichtigste Sinnesorgan sind jedoch die Augen, deren Lichtempfindlichkeit sechsmal höher ist als bei Menschen. Luchse sind dämmerungs- und nachtaktive Lauerjäger und nutzen pro Tag etwa nur 2,5 Prozent ihres Reviers, damit das Wild nicht zu wachsam und deshalb schwerer zu jagen wird. Bis zu 450 Quadratkilometer groß kann das Revier eines Männchens sein, bei Weibchen sind es durchschnittlich 90 Quadratkilometer. Die Reviergröße hängt aber sehr stark von Nahrungsangebot und Bewaldung ab.
Luchse tragen nachweislich zur Waldgesundheit bei, indem sie Ansammlungen von Rotwild zerstreuen und dadurch Verbissschäden reduzieren. Auch Wildschweine stehen ab und an auf ihrem Speiseplan.
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