Unverständnis und Gelächter
Freilaufende Hunde am Autobahndamm ängstigen Kinder
Eine Familie fühlt sich durch die Hunde an der „Alten Kies-Trasse“ im Bereich zwischen der Gotebold- und der Hanfgartenstraße sowie der Dirt-Bike-Anlage gestört. Im Bereich des historischen Autobahndams über den Paul-Ehrlich-Weg hinweg über die Seen bis hin zur Rudorffstraße komme es immer öfter vor, dass auch sehr große Hunde weit entfernt von ihren Besitzern frei herumlaufen, erklärt die Familie in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23). „Leider passiert es in letzter Zeit immer häufiger, dass Hunde beziehungsweise deren Besitzer sehr unangenehm auffallen. Seit Ausbruch der Pandemie hat das zusätzlich nochmal sehr stark zugenommen, weil auch die Anzahl der Hunde in den Haushalten sehr stark zugenommen hat."
Als kleine Familie mit drei Kindern fühle man sich seit vielen Jahren sehr wohl im Stadtviertel. „Sehr gerne sind wir draußen an der frischen Luft und gehen in der Umgebung spazieren“, betonen sie weiter. Im Bereich der „Alten Kies-Trasse“ sei es jedoch so, dass die Hunde teilweise zielstrebig auf fremde Menschen zulaufen. „Unsere Kinder schreien vor Angst wie am Spieß und klammern sich an uns fest. Für uns Erwachsene ist die Situation zumindest äußerst unangenehm“, klagt die Familie weiter.
„Absolutes Unverständnis“
„Sehr oft ist der Besitzer irgendwo weit entfernt intensiv mit seinem Mobiltelefon beschäftigt. Spricht man den Besitzer dann darauf an, erntet man in der Regel absolutes Unverständnis. Manchmal ist auch gar nicht auszumachen, zu wem der jeweilige Hund eigentlich überhaupt gehört“, heißt es in dem Schreiben an den BA 23 weiter. Auf manchen Strecken gleiche ein Spaziergang außerdem einem Hindernislauf um die Hinterlassenschaften der Hunde. Auch hier ernte man in der Regel Unverständnis oder Gelächter, wenn man die Besitzer darauf anspricht. „Das ist leider traurige Realität und keine Übertreibung“, so die Familie. „Das sollte in unseren Augen nicht sein.“
Leinenpflicht im ganzen Viertel gefordert
Sie schlagen deshalb einige – aus ihrer Sicht – geeignete Maßnahmen vor, die so etwas in Zukunft verhindern sollen: so sollten Hunde grundsätzlich im gesamten Stadtbezirk an der kurzen Leine geführt beziehungsweise nur in explizit deutlich erkennbar ausgewiesenen Gebieten an der langen Leine oder frei herumlaufen. Es sollte zudem „sinnvolle und tatsächlich abschreckende Konsequenzen“ geben, falls die Hinterlassenschaften der Hunde nicht beseitigt werden. Des Weiteren fordert die Familie mehr Hundekotbeutelspender und Mülleimer, eine größere Anzahl an Hinweisschildern beziehungsweise auffälligere Hinweisschilder und klare Markierungen der Gebiete, in denen Hunde erlaubt sind und in denen nicht sowie wo Leinenpflicht besteht und wo nicht.
Der BA 23 verweist derweil auf die Münchner Hundeverordnung. Eine rechtliche Handhabe für eine Leinenpflicht sehen die Mitglieder des Lokalparlaments aktuell nicht. Das Gebiet der „Alten Kies-Trasse“ sei kein Natur- oder Landschaftsschutzgebiet und auch Hunde seien dort nicht verboten.
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