Sicherheiten überdenken
Ortstermin in der Gleichmannstraße für mehr Radfahrfreiraum
Im Moment sind die Pasinger Straßen leer und Radfahrer haben freie Fahrt. Zu normalen Verkehrszeiten mit Tram-, Bus- und Autoverkehr wird es für Radfahrer schnell eng in der Bäcker- und vor allem der Gleichmannstraße. Der Bezirksausschuss 21 (BA) dachte deswegen schon im vergangenen Jahr darüber nach, was man für Radfahrer tun kann.
„Wir wollen vor allem die Gleichmannstraße für Radfahrer in beide Richtungen befahrbar machen“, so Andreas Bergmann mit seinem gleichlautenden Antrag. „Wir wollen, dass sich die Radfahrer bequem in beide Richtungen bewegen können, und zwar legal, ohne gegen die Verkehrsregeln zu verstoßen.“ Einstimmig stellte sich der BA hinter den Antrag und biss damit allerdings in der Stadt auf Verwaltungsgranit.
„Ich sehe nur Konflikte“
Zum Ortstermin mit Vertretern des KVR und des Polizeipräsidiums bekräftigte der BA seine Intentionen. „Wie wäre es mit einem gemeinsamen Rad-Fuß-Weg? Schließlich will München Radlhauptstadt sein. Da müsste unser Antrag doch problemlos durchgehen“, meinte Bergmann während des Ortstermins. BA-Kollege Rüdiger Schaar unterstützte ihn: „Mit ein wenig gutem Willen ist der Radweg sowohl auf der östlichen als auch auf der westlichen Straßenseite verwirklichbar.“
Mit dem guten Willen sprach Schaar die Versetzung der Verkehrsschilder und der Fahrradbügel an. „Zwei Meter Breite braucht man mindestens für die Radfahrer“, so der KVR-Vertreter. „Ich sehe hier nur Konflikte.“ Auch die Ausschankfläche des Portofino würde nicht mitspielen. „Kein Platz“, beschied er. Und auch die Polizeivertretung meinte: „Ich kann keine rechtlichen Möglichkeiten erkennen, beide Seiten für Radfahrer zu öffnen."
Der BA ließ sich nicht entmutigen. „Die Straße ist einfach fehlgeplant. Leider“, meinte Sven Wackermann, Vorsitzender des Unterausschusses Planung. „Ein Irrsinn“, so auch Schaar. „Wir müssen viel bedenken, um den Radfahrern mehr Rechte einzuräumen. Aber es würde gehen.“ Die Meinungen der KVR- und Polizeivertreter nahmen die Lokalpolitiker auf und verschoben die Debatte auf den Planungsausschuss. Bergmann: „So schnell geben wir nicht auf.“
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