"Quo vadis, Grüne?"
Katrin Habenschaden, Oberbürgermeisterkandidaten der Grünen, Falk Lamkewitz und Ferdinand Bohling, Kandidaten für den Bezirksausschuss, haben sich im politischen Gespräch den Fragen von Bürgern aus Allach-Untermenzing gestellt. Wir berichteten darüber im Allacher / Menzinger Werbe-Spiegel ("Mit den Menschen sprechen", Titelgeschichte vom 12. Februar). Martin Campbell war von der Veranstaltung "nicht besonders beeindruckt" und schreibt:
Die Grünen sind leider auch nicht mehr das, was sie mal waren. Geld regiert bekanntlich die Welt und wenn ein Investor mit Wohnraum lockt, dann muss man dem nachgeben, da er die Regeln aufstellt.
Auf das BV "Hirmerei" angesprochen, kamen drei Argument dafür:
1. Jeder Bauherr habe ein Recht zu bauen.
2. Das Grundstück ist total überdüngt und als Fläche als solche nicht zu erhalten.
3. Wenn schon bauen, dann aber ordentlich, andernfalls lohnt sich das Ganze nicht (auf Eingliederungssatzung angesprochen).
4. Das Areal ist schon als Baugebiet ausgewiesen (auf vorhabenbezogenen B-Plan angesprochen).
Insgesamt, so muss ich leider nüchtern konstatieren, konnte mich das infolge des teilweise ambivalenten und insgesamt nicht schlüssigen Sachvortrages nicht überzeugen.
Einheitsbrei als Lösung?
Die Problematik wurde zwar erkannt, aber das Lösungskonzept wirkt auf mich wie stereotyper politischer Einheitsbrei der Mitte.
Mein Gegenvorschlag, respektive erst die Infrastruktur, dann die Bebauung, wurde mit geschickten rhetorischen Ablenkungsmanövern sozusagen verwischt, wobei Frau Habenschaden hierzu eine Steilvorlage lieferte, dass sie in der Nähe von Freiham wohne, wo ein neuer Stadtteil so groß wie Erding entstehen werde, aber es wohl 20 bis 25 Jahre dauern werde, bis die U-Bahn käme. Bis dahin müsse man Zwischenlösungen finden, insbesondere Busse.
Jeder kann sich hier seinen eigenen Reim daraus machen, aber besonders beeindruckt war ich von dieser Vorstellung nicht.
Anstatt den Zuzug zu bremsen, beispielsweise in Form von Einheimischenmodellen, setzt man auf grundgesetzliche garantierte Freizügigkeit, rügt aber, dass BWM auf Messen massiv für München als Arbeitsplatz wirbt, aber lobt zugleich die Einnahme der Gewerbesteuer.
Quo vadis, Grüne? Oder anders ausgedrückt ja was jetzt?
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