„Projekt ist sehr umstritten“
Antrag für Wohnbebauung in der Krautheimstraße zurückgezogen
Zwar wurde der Antrag für das Bauvorhaben in der Krautheimstraße 7 bis 9 zurückgezogen, in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) haben die Anrainer dennoch ihren Unmut kundgetan. Mehrere Nachbarn hätten schon Einspruch eingelegt. Dieses Bauvorhaben umfasse in der gegenwärtigen Planung drei Gebäude und 36 Wohnungen mit geschätzt 100 Bewohnern und einer Tiefgarage mit 36 Stellplätzen. „Vorsorglich wird hiermit, falls dieses Bauvorhaben – trotz der laufenden Einsprüche – so oder in abgewandelter Form doch realisiert wird, eindringlich auf die bestehende Parksituation im Albert-Pfretzschner-Weg hingewiesen“, heißt es in dem Schreiben.
„Unzumutbare Situation“
„Wie bekannt sein dürfte, wurde der Albert-Pfretzschner-Weg vor etwa zehn Jahren für den öffentlichen Verkehr gesperrt und damit eine unzumutbare Situation, die durch Fremdparker hervorgerufen wurde, für die Anwohner beseitigt. Primär war dieser missliche Umstand darauf zurückzuführen, dass beim Bau der S-Bahnhaltestelle bewusst auf die Bereitstellung von Parkplätzen verzichtet wurde.“ Sollte nun auf dem Nachbargrundstück gebaut werden, so dürfe keinenfalls die Ein- oder Ausfahrt über den Albert-Pfretzschner-Weg erfolgen, denn das würde aus Sicht der Anrainer die Öffnung des Albert-Pfretzschner-Weg für die Öffentlichkeit bedeuten. Sie befürchten, dass damit die ohnehin wenigen Parkplätze wegfallen würden.
„Keine Parkplätze für die Anwohner“
„Sollte dies geschehen“, so erklären sie weiter, „dann wären im Grunde überhaupt keine Parkplätze für die Anwohner mehr vorhanden.“ Diese Stellplätze würden ihrer Ansicht nach von S-Bahn-Nutzern, den Anwohner der Krautheimstraße 7 bis 9 sowie deren Besuchern genutzt werden. „Für die Anwohner Albert-Pfretzschner-Weg/ Karl-von-Roth-Straße 2 würde damit eine unerträgliche Situation geschaffen, die so keinesfalls hingenommen werden könnte.“
„Einfache und kostenneutrale Lösung“
Unter der Annahme, dass dieses Bauvorhaben so oder in abgewandelter Form umgesetzt werde, schlagen die Nachbarn eine „einfache und kostenneutrale Lösung“ vor, in dem zum einen die Ein- und Ausfahrt zur Tiefgarage über die Krautheimstraße erfolgen und das Grundstück Krautheimstraße 7 bis 9 beispielsweise durch einen Zaun baulich vom Albert-Pfretzschner-Weg getrennt werden solle. „Mit dieser Lösung würde der Status quo der Parksituation für die Anwohner des Albert-Pfretzschner-Wegs erhalten bleiben, Nachteile ergeben sich daraus keine“, erklären die Anwohner.
„Wir entscheiden erstmal gar nichts“
„Das Projekt ist sehr umstritten“, betonte auch Fritz Schneller (SPD) in der jüngsten Sitzung des BA 23. „Wir entscheiden aber erstmal gar nichts, weil der Bauantrag zurückgezogen wurde.“ Das sah Heike Kainz ähnlich: „Es macht keinen Sinn das Ganze zu behandeln. Sobald ein neuer Bauantrag da ist, werden wir das Thema und das Schreiben der Bürger wieder aufgreifen“, so die CSU-Stadträtin und Vorsitzende des BA 23.
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