"Prägende Zeit"
Bezirksausschuss 21 für rund 55.000 Pasinger und Obermenzinger
Knapp 55.000 Menschen wohnen im 21. Münchner Stadtbezirk, in Pasing-Obermenzing. Für sie sind 31 ehrenamtliche Mitglieder in der bürgerschaftlichen Vertretung, im Bezirksausschuss 21 (BA) tätig. Dieser setzt sich seit der letzten Kommunalwahl 2014 aus fünf Fraktionen zusammen, wobei die CSU die zahlenmäßig stärkste Vertretung ist. Die Fraktionen einigten sich 2014 auf Romanus Scholz von den Grünen als BA-Vorsitzender. „Viel zu tun, macht aber Spaß“, kommentiert Scholz sein Ehrenamt. „Die Stimmung ist sehr konstruktiv, das schätze ich am jetzigen BA."
Rund 15 Stunden im Monat wären für das Ehrenamt nötig, erklärt Katrin Högn aus der CSU-Fraktion. „Zur monatlichen Versammlung kommen immer auch noch die Ausschusssitzungen hinzu und gelegentliche Ortstermine.“ Högn ist eben für ihre 20jährige BA-Mitgliedschaft geehrt worden. Doch sie ist beileibe nicht Dienstälteste: Maria Osterhuber-Völkl (CSU) arbeitet ohne Unterbrechung seit 1978 im BA mit, Lorenz Strohmeier (CSU) seit 1984.
Rund 15 Stunden Ehrenamt im Monat
Der Diplom-Volkswirt Roland Schichtel (CSU) schätzt ebenfalls die gute Atmosphäre im BA. „Es herrscht ein ganz vernünftiger Umgangston. Es wird um die Sache gestritten. Das schätze ich sehr“, resümiert er. Zur nächsten Wahl tritt er nun aber nicht mehr an. „Zwölf Jahre lang war ich dabei. Jetzt muss Schluss sein. Jetzt sind jüngere Leute gefordert“, sagt der 82jährige.
Seine Fraktionskollegin Claudia Fürst tritt ebenfalls nicht noch einmal an. „Ich war jetzt sechs Jahre lang dabei und habe enorm viel gelernt“, so die Juristin. Besonders ihre Mitarbeit in den sozialen Foren, wie REGSAM, als Jugendbeauftragte oder als Beirätin in der Pasinger Fabrik sei bereichernd gewesen. „Es war eine prägende Zeit für mich.“
Abschied von langjährigen Mitgliedern
Fast 30 Jahre lang arbeitete auch Willy Schneider (SPD) im BA mit, zuerst im selbstständigen BA Obermenzing, später im „vereinigten“ Pasing-Obermenzing. Er erinnert sich an viele schöne Momente, zum Beispiel „wenn mit den Ideen der Bürger Erfolge erzielt wurden, wie beim Erhalt der riesigen Sommerlinde im Hof von Schloss Blutenburg.“ Nun hört er auf und hätte dennoch gern einiges mehr erreicht: eine Rechtsgrundlage, um illegale Baumfällungen zu sanktionieren, ein Verkehrskonzept für den Münchner Westen oder einen Tunnel fürs Paul-Gerhard-Neubaugebiet.
Auch Franziska Miroschnikoff (CSU) wird nun nach über 15 Jahren BA-Mitarbeit nicht mehr zur Wahl antreten. Überparteiliche und direkt gewählte Seniorenbeirätin der Stadt bleibt sie aber. Sie hätte sich gefreut, „wenn mir mein jahrelanges Anliegen gelungen wäre, ein Senioren-Wohnen zu realisieren. Das werde ich als Seniorenbeirätin weiter betreiben“, sagt sie. „Sehr glücklich und ein wenig stolz bin ich über den neuen Standort des ASZ Pasing am Marienplatz. Für den haben wir uns als BA sehr stark eingesetzt. Das Schöne an dem Mandat ist die Möglichkeit, sich für das Gemeinwohl einzusetzen.“
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