Neue Schule für Pasing
Gefordert: Zwischennutzung für Grundschule im Paul-Gerhardt-Viertel
(Fast) ganz pünktlich im Bauzeitplan wird die neue Grundschule im Paul-Gerhardt-Gebiet an der Hermine-von-Parish-Straße fertig. Die Schule ist für einen sechszügigen Betrieb ausgelegt und hat neben den noch fertig zu stellenden Außensport- und spielanlagen eine Dreifachturnhalle. Kostenpunkt: rund 59 Millionen Euro. „Es ist erfreulich, dass wir eine so vorausschauende Schulplanung haben und Schulen mittlerweile vor den Wohnungen in Neubauvierteln fertig sind", sagt Christian Müller, Fraktionsvorsitzender der SPD-Volt-Fraktion im Stadtrat und Mitglied des Bezirksausschusses 21 (BA).
Doch jetzt kommt die weniger gute Nachricht. Aufgrund der geringen Schülerzahl vor Ort erteilt der Freistaat Bayern (noch) keine Schulfreigabe zum Schuljahr 2021/22, sondern frühestens zum darauf folgenden Schuljahr. So müsste die wunderschöne Schullandschaft ein Jahr lang leer stehen. „Ein Unding!“, meinte Müller. „Es ist einfach absurd, das Schulgebäude ungenutzt zu lassen. Das können und wollen wir so nicht hinnehmen, zumal die Lösung so einfach ist."
Filialschule für die Oselgrundschule
Die Lösung läge gleich um die Ecke. Denn die Grundschule an der Oselstraße klagt seit vielen Jahren über Enge und Raumprobleme sowohl im Schulalltag als auch bei der Nachmittagsbetreuung, von der viel zu kleinen Einfachturnhalle ganz zu schweigen. Aus diesem Grund beantragte die SPD-Volt-Fraktion, die Grundschule an der Hermine-von-Parish-Straße zum Schuljahr 21/22 als Außenstelle der Oselstraße in Betrieb zu nehmen. Unter dem Titel „Nicht leer stehen lassen“ sollen also Klassen aus der Oselschule für ein Jahr lang ins Paul-Gerhardt-Gebiet umziehen.
„Spätestens im Sommer werden wieder viele Wohnblöcke im Neubaugebiet fertig“, so Müller weiter, „und es werden wirklich sehr viele Menschen einziehen. Alle laufen dann am leeren Schulgebäude vorbei und sehen den Missstand. Das ist wirklich ein Unding!“
Bei der Stadt in Prüfung
Auch sein Stadtratskollege aus dem Stadtbezirk Wilfried Kaum (CSU) plädiert für diese einfache Lösung. „Gute Idee!“, kommentierte er. „Man muss sehen, in wie weit eine Aufteilung praktikabel ist. Da müssten noch Abstimmungen mit den Betroffenen erfolgen. Wenn es logistisch geht, dann wäre das super.“
Der Sprengel der Oselschule sei riesig, so Müller. Viele Grundschüler seien schon jetzt jenseits der Offenbachstraße zuhause. „Die Verkehrssituation an der Offenbachstraße ist bekannt. Und auch über die Kaspar-Kerll-Straße haben wir immer noch nicht den geforderten Zebrastreifen. Die neue Schule kommt den Schülern auch hier entgegen.“ Inzwischen bestätigte auch das Bildungsreferat, dass über die Inbetriebnahme der Schule der Freistaat entscheide, da Grundschulen immer staatliche Schulen seien. Die Festlegung des Schulbezirks läge in der Verantwortung der Regierung von Oberbayern. Die Stadt prüfe eine sinnhafte Zwischennutzung. Die Prüfung im vorliegenden Fall laufe nun, so die Erklärung aus dem Schulreferat.
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