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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Machbarkeitsstudie gefordert
Louise-Schröder-Gymnasium soll in Untermenzing bleiben
Die CSU-Fraktion im Münchner Stadtrat hat Ende vergangener Woche ein Antragspaket eingebracht, in dem es sich vornehmlich um die Planungen zum Schulstandort an der Pfarrer-Grimm-Straße dreht. Unter anderem fordern Heike Kainz und Beatrix Burkhardt die Stadtverwaltung auf, für den Schulstandort an der Pfarrer-Grimm-Straße eine Machbarkeitsstudie für ein fünfzügiges Gymnasium zusätzlich zur Grund- und Realschule in ausreichender Größe mit Sport- und Schwimmhalle sowie Stadtteilbibliothek und Kindertagesstätte in Auftrag zu geben. Darin soll nach Ansicht der beiden CSU-Stadträtinnen untersucht werden, ob und wie sich die von der Stadtverwaltung geplanten Maßnahmen realisieren lassen beziehungsweise welchen Einfluss sie auf die gesamte Planung im Umfeld haben. „Dem Schulstandort an der Pfarrer-Grimm Straße kommt in der Schulplanung im Münchner Westen eine Schlüsselfunktion zu. Die von der Stadtverwaltung vorgestellten Planungen sehen vor, dass das Louise-Schröder-Gymnasium für wahrscheinlich mindestens eine ganze Schülergeneration an den Dreilingsweg verlagert werden soll, ein Ort, der verkehrlich für die Schülerinnen und Schüler, vor allem über einen derart langen Zeitraum, unzumutbar schlecht zu erreichen ist“, heißt es in der Antragsbegründung.
„Eine Verlagerung ist absolut nicht hinnehmbar“
Vor allem der der Erweiterungsbedarf der Carl-Spitzweg-Realschule, die nötige Erneuerung der Grundschule und vor allem der Sport- und Schwimmhalle, die die einzige im ganzen Stadtbezirk sei, ist aus Sicht von Heike Kainz und Beatrix Burkhardt seit mehr als zehn Jahren bekannt. Es habe vielfältige Prüfungen bezüglich anderer Flächen gegen, erklären sie weiter, wie zum Beispiel an der Mittelschule in der Franz-Nißl-Straße. „Der Gedanke, das Louise-Schröder-Gymnasium vorübergehend beziehungsweise vielleicht sogar endgültig zu verlagern, ist bislang noch nie in den Raum gestellt worden. Er ist auch als nicht hinnehmbar anzusehen. Dieser Vorschlag wurde auch von Schülerinnen und Schülern sowie vielen Eltern als inakzeptabel bewertet“, betonen die Stadträtinnen.
„Keine Untersuchung im Vorfeld“
„Noch gravierender ist, dass solche Vorschläge unterbreitet werden, ohne dass auch nur ansatzweise eine Untersuchung im Vorfeld vorgenommen worden ist, ob der zur Verfügung stehende Platz überhaupt für alle vorgesehenen und notwendigen Nutzungen ausreicht. Es wurde weiter als möglich dargestellt, dass die äußerst wichtige Stadtteil- und Schulbibliothek aus Platzgründen verschwinden könnte. Wie es mit der Schwimm- und Sporthalle vorangehen würde, ist ebenso eine unbeantwortete Frage“, erklären Heike Kainz und Beatrix Burkhardt.
„Neubau in Zeiten knapper Kassen“
Zudem gebe es keinerlei konkrete Überlegungen, wie der Schulbetrieb neben der Baustelle aufrechterhalten werden könne. „Schon gar nicht liegen Berechnungen vor, ob ein Neubau kostenmäßig in Zeiten knapper Kassen überhaupt durchführbar ist. Bereits mehrere umfangreiche Erweiterungen und Erneuerungen sind dabei bislang nicht berücksichtigt“, meinen die beiden CSU-Politikerinnen. Sämtliche weiteren Planungen im Umfeld seien davon abhängig, inwieweit am Standort Pfarrer-Grimm-Straße alle jetzt vorhandenen Nutzungen mit den notwendigen Erweiterungsmaßnahmen überhaupt sinnvoll und akzeptabel untergebracht werden könnten.
„Planungen dürfen nicht fortgeführt werden“
„Jegliche weiteren Planungen dürfen deshalb keinesfalls fortgeführt werden, bevor mit einer umfassenden Machbarkeitsstudie nachgewiesen werden kann, dass dieses Ziel überhaupt erreichbar ist“, so Heike Kainz und Beatrix Burkhardt. „Sollte der Platz tatsächlich – wider Erwarten- ausreichen, muss für das Louise-Schröder-Gymnasium ein Ausweichquartier in räumlicher Nähe mit Schulpavillons, zum Beispiel auf einem freien Feld, gefunden werden. Eine Verlagerung an den Dreilingsweg ist auf jeden Fall und unbedingt zu vermeiden.“
Stadtbibliothek erhalten
In einem ihrer weiteren Anträge fordern Heike Kainz und Beatrix Burkhardt die Stadtbibliothek an der Pfarrer-Grimm-Straße zu erhalten. Sie sei das einzige kulturelle Angebot dieser Art in dem ständig wachsenden Stadtteil. „Und hier auch etwas Besonders: Sie ist zugleich Stadtteil- und Schulbibliothek und verfügt über eine große Auswahl an speziellen Angeboten für Schülerinnen und Schüler, darunter ein reservierter PC-Arbeitsplatz, Rechercheunterstützung, Lernhilfen und schulpädagogische Literatur für gleich mehrere Schularten“, so die Antragsbegründung. Die Integration in das Schulzentrum an der Pfarrer-Grimm-Straße sei dafür wesentliche Voraussetzung.
Feuerwache in Untermenzing realisieren
In ihrem dritten Antrag schlägt Heike Kainz, diesmal zusammen mit ihrer Stadtratskollegin Alexandra Gaßmann, eine Bürgerbeteiligung zur Schulplanung im Münchner Westen vor, die den Schülern, Eltern und Lehrkräften sowie den Einwohnern die Möglichkeit gebe, ihre Vorstellungen, Ideen und Wünsche in die Planungen einzubringen. Und in Antrag Nummer vier wird gefordert, die Feuerwache am Pasinger Heuweg/Mühlanger Straße in Untermenzing zu realisieren. „Der Standort am Pasinger Heuweg/Mühlanger Straße wurde bei der Bewertung der Erreichbarkeit/Ausrückmöglichkeit und damit der Einhaltung der Hilfsfristen sowie in Bezug auf die Überschneidungen mit den anderen neu zu errichtenden Feuerwachen im Münchner Westen als der mit am besten geeignetste Standort bewertet“, erklären die CSU-Stadträte Heike Kainz, Winfried Kaum, Jens Luther und Alexandra Gaßmann.
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