„Kirche zukunftsfähig machen“
100 Jahre Katholischer Frauenbund Maria Himmelfahrt
Mit einem großen Fest am Sonntag, 12. Mai, begeht der „KDFB Katholische Frauenbund Zweigverein Maria Himmelfahrt München Allach“ sein 100-jähriges Bestehen. Beginn ist um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst unter dem Motto „Perlen und Schätze“ mit Hauptzelebrant Pfarrer Martin Joseph, dem geistlichen Beirat des Frauenbunds Allach, in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (Höcherstr. 14). Die Predigt hält Monsignore Rainer Boeck, geistlicher Beirat im KDFB-Landesverband Bayern. Für die musikalische Umrahmung sorgt der Singkreis Allach. Um 17 Uhr steht dann ein weiteres Highlight an, denn dann präsentieren die „Wellküren“ in der Pfarrkirche ihr Programm „Abendlandler“ (Restkarten an der Abendkasse). Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) unterstützt die Feierlichkeiten mit einem Zuschuss aus seinem Budget in Höhe von 2.135,50 Euro.
Der Allacher KDFB-Zweigverein wurde 1919 von der Lehrerin Fräulein Brey gegründet. „Wir haben leider kaum historisches Material“, erklärt Teamsprecherin Monika Neidhardt, „und wissen nicht mal den Vornamen von Fräulein Brey. Gerade in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg, in der die Frauen oft allein waren, war es wichtig, sich im Frauenbund organisieren zu können.“ Aktuell hat der Allacher Zweigverein 106 Mitglieder. Als Einzelne und im Verband wolle man den Glauben immer wieder neu entdecken und Kirche aktiv mitgestalten, betont sie weiter. „Grundsätzlich geht es natürlich darum, die kirchlichen Traditionen zu bewahren. Wir möchten uns aber auch aktiv für Fraueninteressen in Politik und Gesellschaft stark machen und haben eine partnerschaftliche Kirche als Ziel vor Augen.“
Frauen als Diakoninnen
Unter anderem setzt sich Monika Neidhardt zusammen mit ihrer Stellvertreterin Natalie Nussbaumer und den anderen Mitgliedern des Allacher Zweigvereins dafür ein, dass Frauen in der katholischen Kirche zu Diakoninnen geweiht werden. „Das ist uns ein ganz wichtiges Anliegen“, betont die Teamsprecherin. Aus diesem Grund haben sie auch heuer wieder, Ende April, den „Tag der Diakonin“ gefeiert. „Das Thema liegt uns schon seit 20 Jahren am Herzen, denn es sind eigentlich die Frauen, die in einer Pfarrei die diakonischen Aufgaben übernehmen. Wir glauben, dass Frauen als Diakoninnen dazu beitragen können, die Kirche zukunftsfähiger zu machen.“
Frauenbund stiftet Statue
Anlässlich des 100-jährigen Bestehens hat sich der Allacher Frauenbund zudem noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen: „Wir stiften der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt eine neue, moderne Statue des Heiligen Ignatius von Laconi, dem Patron der Schwangeren und Helfer für gesegnete Mütter“, erzählt Natalie Nussbaumer, die die Idee dazu hatte. Kinderwunsch, vor allem auch unerfüllter, Riskioschwangerschaft, Angst vor Fehlgeburt: In dieser sensiblen Phase gebe es vieles, was Paare, aber vor allem auch Frauen bewege, betont die zweifache Mutter. „Wir als Frauenbund wollen einen Ort schaffen, an dem die Bitten, Sorgen und Ängste, aber auch der Dank und die Freude zum Thema Kinderwunsch Platz finden.“ Aus diesem Grund habe die Figur, die von einer Dachauer Künstlerin erarbeitet wurde, offene Hände. „Sie soll angefasst werden und so Halt geben“, sagt Natalie Nussbaumer. Enthüllt wird die Statue aus Lindenholz im Rahmen des Festgottesdienstes.
Lebendige Gemeinschaft
Der KDFB ist der bundesweite Zusammenschluss von Frauen im Geiste der katholischen Frauenbewegung, der von der engagierten Politikerin und Frauenrechtlerin Ellen Ammann (1870-1932) gegründet wurde. Er gliedert sich auf in den Bundesverband, die Landesverbände, die Diözesanverbände und Zweigvereine. „Der KDFB versteht sich als eine lebendige Gemeinschaft vieler Frauen, die sich in Kirche, Politik und Gesellschaft engagieren und das Leben vor Ort mitgestalten“, so Natalie Nussbaumer.
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