Münchner Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Keine Verzögerung dulden
Bezirksausschuss 21 fordert Eröffnung der neuen Grundschule
Schon im Februar forderte Stadtrat Christian Müller (SPD), die neue Grundschule an der Hermine-von-Parish-Straße im Paul-Gerhardt-Gebiet zum neuen Schuljahr als Außenstelle der Oselstraße in Betrieb zu nehmen. Damit fand er große Zustimmung unter Stadtratskollegen und im Bezirksausschuss 21 (BA) Pasing-Obermenzing. Begründet wurde der Antrag damals damit, dass die Oselschule seit Jahren aus allen Nähten platze, die Nachmittagsbetreuung in großem Platzmangel stattfinde und auch die Osel-Turnhalle für die vielen Klassen zu klein sei.
Die Eröffnung der neuen Schule mit Dreifachturnhalle und großzügigen Außenanlagen ist noch fraglich, weil im Neubaugebiet bisher wenige Familien mit schulpflichtigen Kindern wohnen. Damit bekommt das Schulreferat keine Starterlaubnis von der zuständigen Regierung von Oberbayern. "Es ist einfach absurd, das Schulgebäude ungenutzt zu lassen. Das können und wollen wir so nicht hinnehmen, zumal die Lösung so einfach ist", so Müller zu seinem damaligen Antrag. „Spätestens im Sommer werden wieder viele Wohnblöcke im Neubaugebiet fertig“, so Müller weiter, „und es werden wirklich sehr viele Menschen einziehen. Alle laufen dann am leeren Schulgebäude vorbei und sehen den Missstand. Das ist wirklich ein Unding.“
Ganztägige Betreuungsangebote sichern
Mit einem interfraktionellen Antrag unterstützte der BA nun die Forderung nach Schulöffnung. Die Fraktionen wiesen auf die eklatante Raumsituation in der Oselschule hin. Raumdoppelnutzung, Sportunterricht am Nachmittag und eine äußerst beengte Situation für die Nachmittagsbetreuung sei die Regel.
„Mit den zusätzlichen Räumen könnten wir nicht nur die Unterrichtssituation, sondern auch die ganztägigen Betreuungsangebote für die Oselschüler sichern“, betonte Graciela de Cammerer, Vorsitzende des Unterausschusses Jugend und Soziales. Auch ans neue Kinder- und Familienzentrum, das für das Neubaugebiet entwickelt wurde, dachte der BA in seinen Raumplanungen. Diese Einrichtung könne vorübergehend ebenfalls in der Hermine-von-Parish-Schule unterkommen.
Oselschule: kein Bedarf
Im Schulreferat nahm man die Forderungen wohlwollend an. Für eine Schulgründung werden zum Zeitpunkt der Schulfertigstellung im September noch nicht genügend Kinder im Gebiet wohnen, bestätigte Pressesprecherin Ursula Oberhuber. „Der Bau der Wohnungen in dem Siedlungsgebiet, das durch die Schule versorgt werden soll, hat sich jedoch langsamer entwickelt als prognostiziert“, so Oberhuber. „Die wenigen Kinder, die jetzt schon dort wohnen, sind derzeit noch dem Schulsprengel der Grundschule an der Oselstraße zugeordnet.“
Die Stadt als Sachaufwandsträgerin werde weiter prüfen, welche Zwischennutzungen für den neuen Schulstandort in Frage komme. Eine sinnhafte Zwischenlösung sei natürlich gewünscht. Die benachbarten Grundschulen in der Oselstraße und in der Grandlstraße seien in die Überlegungen einbezogen wurden, lehnten das Angebot allerdings ab. Die Einschreibungen fürs neue Schuljahr ergaben inzwischen, dass die Grandlschule keinen Klassenzuwachs haben wird. In der Oselschule zeichne sich dagegen ab, dass es eine Klasse mehr geben werde, so Oberhuber. „Dieser erwartete Zuwachs an Schülern kann durch den Pavillonbau aufgefangen werden.“ Eine Lösung im Sinne der Nutzung von Leerstand ist damit nicht erreicht. Oberhuber dazu: „Die Stadt als Sachaufwandsträgerin wird weiter prüfen, welche Zwischennutzungen für den neuen Schulstandort in Frage kommen.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH