„Dringend nötig“
Bezirksausschuss fordert einen zukunftsfähigen ÖPNV
Geht es nach dem Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) dann soll der 23. Stadtbezirk unmittelbar an das U-Bahn-Netz angebunden werden. Das Lokalparlament fordert in einem Antrag der CSU-Fraktion, der in der jüngsten Sitzung des Gremiums einstimmig so beschlossen wurde, die Landeshauptstadt München auf, die U3 von Moosach über einen Halt der S2 in Allach-Untermenzing an Pasing anzubinden.
Die Entwicklung im Stadtviertel schreite mit hoher Geschwindigkeit voran, erklären Victor Agerer, Anne Attenberger, Gabriele Hartdegen, Stefanie Martin und Florian Wimmer (alle CSU) sowie Ingrid Haussmann (parteilos) in ihrer Antragsbegründung. „Neue Wohngebiete wie in der Gerberau, am Oertelplatz, am Diamaltgelände, am Kirschgelände und die sogenannte Hirmerei sind kürzlich entstanden, in Bau oder in Planung. Auch in der Bestandsbebauung findet eine ganz erhebliche Nachverdichtung statt; fast in jedem Straßenabschnitt entstehen Neubauten und vervielfacht sich die Zahl der Wohnungen pro Grundstück. Die Entwicklung des Gewerbegebiets am Junkersgelände lässt ebenfalls erwarten, dass dieses Areal in naher Zukunft deutlich intensiver als bisher genutzt wird.“
„S-Bahn ist an der Kapazitätsgrenze“
Die S-Bahn sei in der Hauptverkehrszeit – außerhalb des aktuellen Lockdowns aufgrund der Corona-Pandemie – schon längst an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen. Zudem warte man von Seiten des BA 23 auf das immer wieder geforderte Verkehrskonzept. „Straßen, Fahrrad- und Busverbindungen lassen sich zumindest mittel- oder kurzfristig realisieren. Ein neuer U-Bahn-Abschnitt erfordert dagegen eine langjährige Planungs- und Bauzeit, die erfahrungsgemäß oft 20 Jahre dauern kann“, heißt es in dem Antrag weiter.
Machbarkeitsstudie gefordert
Deshalb fordere man von Seiten des BA 23, bereits jetzt mit einer Machbarkeitsstudie zu untersuchen, wie der 23. Stadtbezirk mit einem weiteren zeitgemäßen, leistungsfähigen und noch dazu witterungsunabhängigen öffentlichen Verkehrsmittel unter anderem in Richtung Münchner Zentrum sowie der Norden der Landeshauptstadt erschlossen und gleichzeitig der dringend nötige U-Bahn-Ringschluss von Moosach nach Pasing realisiert werden könne.
„Taugliches Verkehrskonzept“
„Ein taugliches Verkehrskonzept für den Münchner Westen setzt zudem auch die U5 nach Freiham als wesentlichen Baustein voraus, um den ÖPNV insgesamt an die Siedlungsentwicklung anzupassen“, betonen die Antragssteller. „Der beantragte Ringschluss bewirkt dann über den einmaligen Umstieg in Pasing eine leistungsfähigen Tangentialverbindung zwischen dem neuen Stadtbezirk – in der Größe einer Stadt – und Allach-Untermenzing, so dass zum Beispiel Kinder aus unserem Stadtbezirk wahlweise auch das Schulangebot in Freiham nutzen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von dort für unsere Allach-Untermenzinger Betriebe gewonnen werden können.“
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