Auch VdK fordert Impfzentrum im Westen
Offener Brief der Ortsgruppe Pasing an OB Reiter
Nach verschiedenen Bezirksausschüssen im Münchner Westen und Süden hat nun auch der VdK-Ortsverband Pasing ein zweites Impfzentrum gefordert, das für die Bürger auf dieser Seite der Stadt leichter und schneller zu erreichen ist als das Impfzentrum im Osten. Seit Tagen äußerten Mitglieder ihren Unmut darüber, dass nur in der Messehalle C3 in Riem die Möglichkeit besteht, gegen Corona geimpft zu werden, schreibt der Sozialverband in einem offenen Brief an Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter. "Die Impfakzeptanz, auch in der älteren Bevölkerung, ist bis jetzt noch nicht überragend hoch und wird durch diesen weiten und beschwerlichen Weg sicherlich nicht gesteigert werden, sondern weiter abnehmen." Die Teilnahme der überwiegend behinderten Mitglieder an der regulären Impfaktion werde so drastisch reduziert.
Der VdK Pasing weist zudem darauf hin, dass gerade Personen der obersten Priorisierungsgruppe ihre Kontakte stark herunterfahren sollen, wodurch auch längere Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie weite Taxifahrten nicht zu empfehlen seien. Da das Impfprocedere selbst rund zwei Stunden von der Anmeldung bis zur Vergabe des Zweittermins dauere, seien Bewohner aus dem Münchner Westen mit Hin- und Rückfahrt fast vier Stunden unterwegs – Menschen im hohen Alter mit oft diversen gesundheitlichen Problemen sei das nicht zuzumuten.
Als gutes Beispiel führt der Sozialverband den Landkreis München an. Dort würde Landrat Christoph Göbel ein zweites Impfzentrum in Planegg planen, weil das Impfzentrum in Unterschleißheim einem Gräfelfinger "nicht vermittelbar ist".
Als Impfzentrum im Münchner Westen kann sich der VdK das Gebäude in der Bäckerstraße 14 – in dem die Volkshochschule Pasing und das ASZ ihr Domizil haben – oder eine schulische Einrichtung vorstellen. "In unserer großen Landeshauptstadt muss es doch für unsere Bevölkerung mehrere gut und leicht erreichbare Impfzentren geben", heißt es in dem Schreiben, das mit dem Appell an den Oberbürgermeister endet, seine Entscheidung nochmal zu überdenken und den Vorschlag des VdK aufzugreifen.
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